Den Mond beobachten

Der Mond ist das Himmelsobjekt, an dem man die meisten Einzelheiten entdecken kann und mit dem man auch so noch viele Sachen machen kann. Ich will hier einige dieser Möglichkeiten vorstellen. Als erstes wäre da die reine Beobachtung des Mondes. Der Mond offenbart schon in einem relativ kleinen Fernglas relativ viele Einzelheiten und auch dem unbewaffnetem Auge eigen sich eine Vielzahl der größeren Formationen. Wichtig ist es auf dem Mond nicht die Orientierung zu verlieren, denn es wäre ja wirklich sehr schade, wenn man eine sehr interessante Stelle auf der Mondoberfläche entdeckt hat, sie aber nicht mehr wieder finden kann und so weitere Beobachtungen ausfallen müssen. Auf den ersten Blick fallen die Mondmeere auf. Wenn man ihre Namen kennt, hat man schonmal eine grobe Richtlinie, die wirklich hilfreich sein kann um eine bestimmte Formation wieder ins Blickfeld zu bekommen. Man kann die Mondmeere mit der Sicherheitsleine beim Höhlentauchen vergleichen. Die Leine führt Taucher wieder ans Sonnenlicht zurück und die Mondmeere werden sie zu dem gesuchten Objekt führen. Neben den Mondmeeren sollte man sich zudem die auffälligsten Krater, Gebirgszüge etc. einprägen.. Nun kann man in einigen Schritten das Objekt finden. Als Beispiel: Sie suchen Vallis Schröteri, das größte sinusförmige Tal auf dem Mond. Als erstes suchen sie Oceanus Procellarum, da sie wissen, dass das Tal in der Nähe des Ozeans der Stürme zu finden ist. Dann machen sie sich auf die Suche nach dem auffalenden Krater Aristarchus und schon haben sie ihr Beobachtungsobjekt im Bild.

Auf dem Mond gibt es die unterschiedlichsten Formationen. Hier eine Übersicht mit einigen von mir gewählten Beispielen:

Lateinische Bezeichnung dt. Übersetzung Beispiel
Catena Kraterkette Catena Abulfeda
Dorsa Meeresrückensystem Dorsa Smirnov
Dorsum Meeresrücken Dorsum Buckland
Lacus See Lacus Doloris
Mare Meer Mare Tranquillitatis
Mons Berg Mons Wolff
Montes Berggruppe/ Gebirge Montes Apeninnus
Oceanus Ozean Oceanus Procellarum
Palus Sumpf Palus Putredinis
Promontorium Kap Promontorium Agarum
Rima Rille Rima Cauchy
Rimae Rillengruppe Rimae Gassendi
Rupes Riss Rupes Cauchy
Sinus Bucht Sinus Honoris
Vallis Tal Vallis Alpes

 

 

 

Vallis Alpes


Den Mond zeichnen:

Das Zeichnen von Objekten ist eine tolle Alternative zur herkömmlichen Astrofotografie. Durch das Zeichnen beobachtet man intensiver, endeckt mit der Zeit mehrere Detailsund das ausgesuchte Objekt wird einem immer vertrauter. Um zu Zeichnen und auch gute Resultate zu erzielen, bedarf es jedoch etwas Vorbereitung. Als erstes wird man sich ein geeignetes Zeichenbrett bauen/beschaffen müssen. Die Beleuchtung des Brettes sollte am Besten durch eine kleine, ans Brett angebrachte, rote Birne erfolgen. Durch das schwache, rote Licht wird die Adaption des Auges nicht gestört. Nun muss man ein brauchbares Zeicheninstrument wählen. Hierbei sollte ein jeder das wählen, was ihm gut gefällt, ein Kugelschreiber ist genauso zulässig, wie z.B. ein Bleistift. Jetzt fängt man mit der Beobachtung an. Zuerst sollte man sich mit dem Objekt vertraut machen und sich etwas Zeit nehmen es gründlich zu begucken und auf sich wirken zu lassen. Auch sollte man verschiedene Vergrößerungen wählen und gucken was das Seeing in dieser Nacht zulässt. Dann sollte man die Strukturen einzeichnen, frei nach dem Grundsatz:" Einfach, aber genau. Es sollte schon ziehmlich genau auf Positionen und Größen/Größenverhältnisse geachtet werden. Das zu zeichnende Gebiet sollte nicht zu groß gewählt werden (1km = 1mm / 2km = 1mm). Um sich nicht zu lange an den einzelnen Schattierungen und Graustufen aufzuhalten, ist eine Art Code zu empfehlen. Dies können Zahlen, Striche oder sonst irgenwdas sein (z.B. 10= intensives schwarz). Vorgehensweise beim anfertigen der Zeichnung sollte sein: 1.Konturen 2. Ausbesserungen und Einzelheiten 3. Code für Schattierungen 4. Konrolle. Nun kann man noch einige Randnotizen auf dem Zeichenblatt hinzufügen, etwa über besondere Schwierigkeiten oder Auffälligkeiten. Zu Schluss kommen die "Standardangaben", wie Objektname, selen. Colongitude, Vergrößerung, Seeing..., noch hinzu. Zu Hause zeichnet man dann mit Hilfe des Codes die Schattierungen und die Zeichnung ist fertig.

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