Doppelsterne


Übersicht:

Mit der Erfindung des Fernrohres entdeckte man zahlreiche Sterne, die mit bloßem Auge betrachtet als ein Stern erschienen, im Teleskop aber als zwei Punkte zu erkennen waren. Was man da vor sich hatte war ein Doppelstern. Nun kann man nicht nur mit dem Teleskop ein Doppelstern erkennen, auch mit dem unbewaffneten Auge gibt es Doppelsterne, die man trennen kann. Ein Beispiel dafür wäre Mizar und Alkar (auch Reiterlein genannt) im Sternbild des großen Wagen. Dieser ist allerdings ein optischer Doppelstern und kein physischer, zur Unterscheidung der beiden Typen jetzt mehr.

Der große Wagen mit seinem Doppelstern


Differenzierung der Doppelsterne:

Wie oben schon kurz erwähnt handelt sich es bei Mizar und Alkor um einen optischen Doppelstern. Nun gubt es auch noch einen echten oder physischen Doppelstern. Beim optischen Doppelstern liegt der Partner rein zufällig in der gleichen Richtung, sind aber unterschiedlich weit von uns entfernt. Physische Doppelsterne hingegen gehören zusammen. Beide Komponenten sind gleichweit von uns entfernt und kreisen um ihr gemeinsames Schwerezentrum gemäß den Keplerschen Gesetzen.

Um nun unterscheiden zu können,ob ein Doppelstern otischer oder physischer Natur ist, muss man das Päärchen über einen längeren Zeitraum beobachten. Bewegt sich der Partnerstern B geradlinig an A vorbei, so handelt es sich um einen optischen Dopplstern

Optischer Doppelstern        Physischer Doppelstern

Um die relative scheinbare Bahneines visuellen Doppelsterns zu bestimmen, bestimmt man zu verschiedenen Zeiten die Distanz der Beiden in Bogensekunden (p") und den Positionswinkel (PW/PA (positioning angle)). Wobei PW von Nord 0° über Ost 90°, Süden180° und West 270° gezählt wird.

Bestimmung des Positionswinkels

Um den Positionswinkel jedoch bestimmen zu können, muss man sich zunächst im Teleskop orientiern. Doch wie macht man das?

1) Schauen in welche Richtung der Hauptstern zieht. Dort ist Westen.

2) Im rechten Winkel ist dann Norden, fragt sich nur ob im oder gegen den Uhrzeigersinn. Um das festzustellen bewegt man das Teleskop nach Süden, der Stern im Teleskop wandert dann nach Norden.

Mann kann aber noch mehr mit Doppelsternen "anfangen". Sie sind zum Beispiel prima Objekte, um das Auflösungsvermögen des eigenen Teleskops zu testen. Generell gilt, je größer die Öffung, desto höher das Auflösungsvermögen. Als grober Richtwert kann hier das "Dawes-Limit", ein theoretischer Wert für das Auflösungsvermögen (A), genommen werden. William R. Dawes stellte folgende Formel auf Grund langer Doppelsternbeobachtungen auf: A=11,6/D. Wobei D der Durchmesser des Teleskops (in cm (1 zoll=2,54 cm)) und A das Auflösungsvermögen in Bogensekunden (p") ist.

Wer genauer arbeiten will, kann mal die internationalen Prüf- Doppelsterne für die Teleskopauflösung ins Fernrohr holen.

Liste der int. Prüf-DS

Stern A B Auflösung
ς Pisces 5m,6 6m,6 23",81
20 Gem 7,2 7,8 19,85
20 Lyn 7,3 7,5 14,95
1 Cam 5,9 6,9 10,35
γAri 4,8 4,9 7,91
118 Tau 5,9 6,7 4,83
α Psc 4,3 5,3 2,07
ε Ari 5,2 5,5 1,41

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